Ruhestätte Waldfriedhof
1949 wurde auf dem Waldfriedhof von Celle eine "Ruhestätte für die Opfer des Zweiten Weltkriegs" aufgebaut.
Am 8. April 1945 war Celle Ziel eines Luftangriffs. Güterbahnhof, Gaswerk und ganze Häuserreihen östlich der Bahn wurden zerstört. Viele Celler Bürger, Soldaten und Flüchtlinge fanden den Tod. Doch sie waren nicht die einzigen Opfer. Denn die Bomben trafen einen im Bahnhof stehenden Transport mit KZ-Häftlingen aus dem Außenlager Salzgitter-Drütte. Bis zu 500 der 3420 in gut 50 Waggons zusammengepferchten Menschen überlebten den Angriff nicht. Die anderen versuchten zu fliehen, aber sie wurden von den Wachmannschaften, Männern der SA, dem Volkssturm und der Feuerwehr, aber auch von Celler Zivilisten verfolgt. Mindestens 170 wurden bei dieser Treibjagd getötet. Mehr . . .
Auf dem Waldfriedhof, wo viele der Opfer der Bomben und der Menschenjagd bestattet wurden, erinnern drei Holzkreuze und ein Gedenkstein an die Toten.
Auf dem Waldfriedhof ruhen insgesamt 976 Kriegsopfer in 5 Gräberfeldern.
Unter den Kriegsopfern befinden sich:
- 123 ausländische Zwangsarbeiter aus Polen, Ehem. Sowjetunion, Niederlande & Italien
- 21 deutsche Soldaten, Opfer des Luftangriffs auf den Celler Bahnhof am 8. April 1945, sowie 9 Kriegsgefangene + Hilfsfreiwillige,
- 68 im Zuchthaus Celle Umgekommene,
- 117 ungarische Soldaten, Opfer des ersten Bombenangriffs auf den Celler Bahnhof am 22. Febr. 1945,
- 316 Häftlinge eines KZ - Transportes, die am 8. April 1945 während des zweiten Luftangriffs auf die Bahnanlagen durch Bomben getötet oder bei der anschließenden Jagd auf Flüchtige eingefangen und danach widerrechtlich von SS-Begleit- und Wehrmachtspersonal erschossen wurden,
- 84 Celler Bürger, meist Frauen und Kinder, ebenfalls Opfer des Bombenangriffs vom 8. April 1945,
- 238 deutsche Flüchtlinge, die nach Kriegsende in Celle verstarben.
Rohde, Reinhard
Zu Entstehung und Gestaltung des Gräberfeldes für KZ-Häftlinge auf dem Celler Waldfriedhof ⇨
Wegener, Tim
Erforschung eines Kriegsendverbrechens ⇨